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Klaas-Jan Huntelaar: Hollands Dauerreservist stand wohl vorm Rauswurf


Sport
Huntelaar am Pranger: "Er war ein bisschen böse"

Von dpa
Aktualisiert am 21.06.2012Lesedauer: 2 Min.
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Bei den Aufräumarbeiten in der holländischen Chaos-Truppe wird das ganze Ausmaß der inneren Zerrissenheit immer deutlicher. Der frustrierte Dauerreservist Klaas-Jan Huntelaar soll vor dem Rauswurf gestanden haben, es gibt Gerüchte über Handgreiflichkeiten. Kurz: Die orangenen Ego-Shooter standen sich beim frühen EM-Aus mal wieder selbst im Weg.

Zweifel am Fitnesszustand der Holländer

Denn die Sehnsucht nach dem großen Titel blieb im kleinen Holland erneut unerfüllt - selten waren die Niederländer so weit vom Triumph entfernt wie in Polen und der Ukraine. "Wir sind um eine Enttäuschung reicher und um eine Illusion ärmer", schrieb "De Telegraaf". Bezeichnend: Als Arjen Robben und Co. nach dem Debakel in die niederländische Hauptstadt zurückkehrten, warteten nur ein paar hundert Anhänger auf ihre gefallenen Helden. Vor zwei Jahren hatten dem Vize-Weltmeister noch Hunderttausende bei einer Grachtenrundfahrt durch Amsterdam ein begeistertes Willkommen bereitet. "Dunkler Empfang in Schiphol", titelte die Zeitung.

Im Mittelpunkt der Kritik steht Trainer van Marwijk. KNVB-Direktor Bert van Oostveen will sich mit dem 60-Jährigen so schnell wie möglich an einen Tisch setzen. "Ich will das nicht noch einmal erleben und daher werden wir alles ganz genau durchleuchten", sagte der Verbandsboss dem "Algemeen Dagblad". Van Oostveen ist besonders übel aufgestoßen, dass die Mannschaft während der EM offensichtlich nicht fit war. Der Unterschied zu den anderen Teams sei unglaublich gewesen, kritisierte er. "Das will ich als Direktor wissen, aber auch als Fußballfan." Mittelfeldspieler Rafael van der Vaart stützt diese These: "Viele waren nicht in Form", sagte der frühere HSV-Star im "kicker".

Legende Cruyff kritisiert die Stars - nicht den Trainer

In der niederländischen Öffentlichkeit wird van Marwijk nicht die Alleinschuld am ersten Vorrunden-Aus bei einer EM seit 32 Jahren gegeben. Bei einer Umfrage war die Stimmung geteilt. 49 Prozent der Befragten sagte, es sei Zeit für einen anderen Coach. 51 Prozent sagten, van Marwijk solle den dringend benötigten Neuanfang selbst einleiten.

Auch die Fußball-Prominenz stützt den ehemaligen Trainer von Borussia Dortmund. So ist in der Kolumne von Johan Cruyff von Rücktrittsforderungen nichts zu lesen. Vielmehr gibt der Vize-Weltmeister von 1974 van Marwijk einen guten Rat. "Bert muss nun ganz klar entscheiden, wer für ihn wichtig ist", sagte Cruyff. Wer nicht mitziehe, dürfe nicht mehr nominiert werden, die Verantwortung liege bei den Spielern. "Und damit meine ich vor allem die Stars", erklärte Cruyff.

Van der Vaart stützt die These vom Stinkstiefel Huntelaar

Die Profis mit den großen Egos scheinen in Krakau zu keiner Zeit zu einer Einheit geworden zu sein. Der prominente niederländische Fernsehmoderator Jack van Gelder behauptete sogar, Verteidiger Wilfred Bouma sei gegen den Teamarzt handgreiflich geworden, als dieser ihn zu einer Dopingkontrolle führen wollte. Bouma bestreitet das.

Auch Huntelaar wurde von van Gelder angeprangert. Der Bundesliga-Torschützenkönig von Schalke 04 habe mit der Dauer-Kritik an seiner Reserverolle die Stimmung verpestet und sogar kurz vor dem Rauswurf aus dem Quartier in Krakau gestanden. Van der Vaart bestätigte das indirekt: "Er war ein bisschen böse, das stimmt schon." Auch wenn die EM für Oranje vorbei ist. In der Heimat werden die Nachwehen noch lange Zeit zu spüren sein.

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