Sport Gereizte Stimmung bei den Niederländern
News folgenDie Niederlande stehen nach nur einem Spiel bedenklich nah am EM-Abgrund, bei einer Niederlage gegen Deutschland am Mittwoch (ab 20.30 Uhr im Live-Ticker von t-online.de) könnte schon alles vorbei sein. Alarmstimmung also. Und so mancher Spieler heizt die nach dem 0:1 gegen Dänemark ohnehin angespannte Atmosphäre auch noch kräftig an.
Da wäre zum Beispiel Rafael van der Vaart: Nationaltrainer Bert van Marwijk "hatte seine Mannschaft schon lange im Kopf", sagte der ehemalige HSV-Profi dem Fußball-Magazin "Voetbal International", "er hat Spieler, auf die er setzt, und da gehöre ich nicht dazu. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich da reinkommen kann. Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, dass sich daran nicht so schnell etwas ändert." Aussagen, die nicht dafür taugen, Ruhe in den Kader zu bringen.
Vertrauen in den Trainer aufgebraucht
Zumal die dem Trainer gegenüber sehr kritisch eingestellte Tageszeitung "De Telegraaf" von Zerwürfnissen zwischen Mannschaft und Bondscoach schrieb. Nach dem Dänemark-Spiel seien Nigel de Jong wegen seiner Aus- und van der Vaart wegen seiner späten Einwechslung angefressen gewesen. Ihr Vertrauen in den Trainer sei aufgebraucht, hieß es in der Zeitung.
Und dann ist da ja auch noch Klaas-Jan Huntelaar. Der Stürmer sagt zwar nichts, bringt aber dadurch auch weitere Unruhe rein. Huntelaar ließ ein geplantes Gespräch mit Journalisten ausfallen. Er ist schon seit Anfang Juni sauer, weil er zum Ersatzmann degradiert wurde.
Huntelaar bleibt wohl wieder draußen
Dass ein Spieler selbst der Meinung ist, er sei auf der Bank deplatziert, ist normal. Viele Experten wie Marco van Basten und Ruud Gullit sowie die große Mehrheit der Fans sehen es aber genauso. Sie wollen Huntelaar und Robin van Persie gemeinsam sehen. Van Marwijk hat andere Pläne, aller Voraussicht nach bleibt Huntelaar gegen Deutschland wieder draußen. Das alles wäre noch kein übergroßes Problem für den Trainer, wenn die Ergebnisse stimmen würden. Das 0:1 gegen die Dänen ist jedoch keine besonders gute Basis, um Kritikern die Argumente zu nehmen.
Van Marwijk beschrieb die Zeit zwischen den Spielen gegen Dänemark und Deutschland als "Ruhe vor dem Sturm". Wenn alles, was jetzt passiert, Ruhe ist, möchte man sich den öffentlichen und medialen Sturm nicht ausmalen, der nach einem vorzeitigen EM-Aus in den Niederlanden losbrechen würde.
