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EM 2012: Darum fehlt der deutschen Nationamannschat die Leichtigkeit


Sport
Darum fehlt dem deutschen Team die Leichtigkeit

Von t-online
Aktualisiert am 20.06.2012Lesedauer: 3 Min.
Im DFB-Team fehlt es unter anderem Thomas Müller scheinbar an der Unbekümmertheit der letzten Jahre.Vergrößern des BildesIm DFB-Team fehlt es unter anderem Thomas Müller scheinbar an der Unbekümmertheit der letzten Jahre. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus Danzig berichtet Thomas Tamberg

Ein ums andere Mal sprintete Mesut Özil gegen Dänemark los, als wäre der Teufel hinter ihm her. Dann jagte der Star von Real Madrid im Eiltempo über den halben Platz, um am Ende doch nicht angespielt zu werden. Deutschland wollte kontern, doch der Angriff verpuffte. Wieder eine Tor-Möglichkeit verpasst. Eine Szene, die sich einige Male wiederholte. Irgendwie - so scheint es - will es der DFB-Elf bei der EM 2012 nicht gelingen, eine Vielzahl von Tormöglichkeiten herauszuspielen. Dabei war doch genau dies der verwöhnte Fan die letzten beide Jahre gewohnt. Doch die Schuld sollte man nicht bei Schweinsteiger, Müller und Co. suchen.

Erinnern Sie sich noch an den 3. Juli 2010? Bei der WM in Südafrika überrollte das Team von Joachim Löw Argentinien mit 4:0 und zog ins Halbfinale ein. "Das Massaker von Kapstadt", betitelte damals eine brasilianische Zeitung die Vorführung von Diego Maradonas Team. Der Coach der Albiceleste, der Himmelblauen, wusste schlichtweg nichts über die Qualitäten der neuen deutschen Elf. Ebenso wie wenige Tage zuvor Fabio Capello, der mit England beim 1:4 ins offene Messer lief.

Der Fluch des tollen Spiels

Damals war der Spielstil, das blitzschnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff mit wenig Ballkontakten und schnellen Pässen in die Spitze neu für das deutsche Spiel. Modernster Konterfußball in höchstem Tempo - dafür war die deutsche Nationalmannschaft vorher nicht bekannt. Doch das hat sich natürlich geändert. Längst haben die Gegner eine Abwehrstrategie ausgearbeitet. Wie die meisten Bundesligisten gegen den FC Bayern stellen sie sich jetzt erst einmal hinten rein: Safety first.

So machte es Portugal, immerhin die Nummer zehn der Weltrangliste, so machten es die Niederlande, ihres Zeichens die Nummer vier in der Welt. Zuletzt wagte sich auch Dänemark, Weltranglisten-Neunter, nicht wirklich nach vorne, obwohl sie zum Siegen verdammt waren. Und als sie es nur ein bisschen taten, als Özil nur ein bisschen Raum hatte, passte er in die Gasse, Rechtsverteidiger Lars Bender hatte sich mit auf den Weg nach vorne gemacht und stand goldrichtig. Der Rest ist bekannt. Zuvor allerdings rannten sich Özil und Co. immer wieder fest, weil sich die Dänen im Kollektiv vor dem eigenen Tor versammelt hatten und dem Gegner keinen Platz zum Kontern boten.

Deutschland arbeitet am Gegenmittel

Löw hat längst auf diese neue Taktik reagiert und propagiert das frühe Pressing im ersten Drittel des Spielfeldes, um dem Gegner bereits beim Aufbau zu Fehlern zu zwingen. "Die Deutschen versuchen immer sofort, den Ball wiederzubekommen, was oft als Gegenpressing tituliert wird", erklärte Taktik-Experte Peter Hyballa, jetziger Coach von Sturm Graz und ehemaliger A-Jugendtrainer Arminia Bielefelds, dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund in seiner Analyse bei der "Welt".

Der 36-Jährige lobte vor allem das 2:1 durch Bender: "Daran erkennt man, dass die DFB-Jungs auch in großen Räumen schnell umschalten können und nicht nur im Ballbesitz bleiben, sondern auch weg vom Ball umschalten. Das ist die große Stärke der deutschen Mannschaft – dass sich in vielen Situationen gerade die jungen Spieler völlig auspumpen."

Es lohnt ein Blick von außen

Mag sein, dass die deutschen Fans aufgrund der destruktiven Spielweise der Gegner ihr eigenes Team schwächer wahrnehmen als zuvor. Interessant ist daher ein Blick von außen: "Wir müssen einfach einsehen, dass die Deutschen superstark waren. Die spielen toll zusammen. Klar die beste Mannschaft", sagte der Däne Lars Jacobsen. "Wir können jetzt einfach den Hut vor den Deutschen ziehen und wünschen ihnen viel Glück. Einfach eine klasse Truppe", fügte Kollege Daniel Agger hinzu. Und Trainer Morten Olsen ergänzte: "Wir haben fantastisch mitgespielt gegen die absolut beste Mannschaft hier."

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